Binder GmbH
Gut gestartet mit PDM
Im Mittleren Ösch 5
78532 Tuttlingen
Deutschland
Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass neben ERP ein Produktdatenmanagement-System als zweite große Informationsdrehscheibe im Unternehmen sehr hilfreich ist. So auch bei der BINDER GmbH, Tuttlingen, die 2014 mit SOLIDWORKS PDM ein leistungsfähiges PDM-System installierte und in wenigen Monaten zum erfolgreichen Einsatz führte. Hidden Champions, mit diesem Schlagwort wird auf die besondere Situation einiger Firmen vor allem in Mitteleuropa aufmerksam gemacht: mittlere Größe, enorm innovativ, wirtschaftlich erfolgreich und nur einer Fachöffentlichkeit bekannt. Zu diesen verdeckten Marktführern gehört die BINDER GmbH im schwäbisch-badischen Tuttlingen. BINDER ist der weltweit größte Spezialist für serienmäßig hergestellte Simulationsschränke: Jährlich verlassen über 22.000 Stück das Werk. Kundenseitig stützt sich das Unternehmen auf zwei Bereiche, nämlich wissenschaftliche Labors, die u.a. chemische, physikalische und biologische Vorgänge simulieren, sowie industrielle Kunden, z.B. in der Automobilindustrie.
Präzision „Made in Germany”
Die BINDER GmbH entwickelt ihre Simulationsschränke nicht nur, sie fertigt sie auch selbst, und zwar ausschließlich am Standort Tuttlingen, mit hoher Präzision bis ins Detail. Das Vertriebsnetz indes erstreckt sich weltweit über 135 Länder. Neben den absolut sauber aufgebauten Aggregaten sind die breite Produktpalette und das hohe Innovationstempo Garanten für den Erfolg. „Entsprechend steht eine leistungsfähige Mannschaft für Entwicklungs- und Konstruktionsaufgaben zur Verfügung, die neben der Mechanik auch die Elektronik für Steuerungs- und Regelaufgabe selbst entwickelt“, wie Bernd Hofmann, Leiter der Produktentwicklung Wärme, sagt.
Konstruktion und Berechnung
Im Jahr 2006 hat BINDER SOLIDWORKS eingeführt. Die einfache Bedienung des Systems war einer der ausschlaggebenden Gründe dafür. „Die Konstrukteure in unserer Gegend sind zumeist schon in Schule und Hochschule an SOLIDWORKS ausgebildet worden, warum sollte man diesen Vorteil nicht nutzen?“, fragt Richard Leidolt, Entwicklungsingenieur bei BINDER. Und heute sind 18 Arbeitsplätze mit SOLIDWORKS Professional ausgerüstet. Dazu kommen je eine Lizenz für SOLIDWORKS Simulation und SOLIDWORKS Flow Simulation. Die gesamte Installation wird von der Solidline betreut: Vertrieb, Consulting, Schulung, Support und Hotline.
Die Fachleute bei BINDER konstruieren komplette 3D-Modelle mit allen Details in SOLIDWORKS. Dabei kommt ihnen „die leichte und übersichtliche Bedienung sehr zustatten“, sagt Jenny Bett, Teamleiterin CAD. Dieses 3D-Modell ist dann die Referenz für alle weiteren Stufen des Prozesses. Da die Simulationsschränke zu großen Teilen aus Blechen konstruiert werden, sind die ausgereiften Blechfunktionen in SOLIDWORKS sehr willkommen. Am Ende steht eine fertige Abwicklung, die an die Produktion weitergegeben wird. Blech ist ja von sich aus ein „fragiler” Werkstoff. Erst durch Abkantungen und Versteifungen werden daraus stabile Bauteile. Dadurch wird die Konstruktion aber auch zu einer besonderen Herausforderung. „Um diese komplexen Bauteile optimal zu entwerfen und zu dimensionieren, setzen wir auf eine FEM-Berechnung mit SOLIDWORKS Simulation“, so Bernd Hofmann.
In einer zweiten Phase ist es auch wichtig, thermodynamische Vorgänge betrachten zu können, wie Strömungen, Wärmefluss oder Wärmeverteilung, um mit diesen Ergebnissen wiederum die Konstruktion zu optimieren, etwa bei der Anbringung von Wärme- und Kühlelementen. Hofmann: „Wie sich bei ersten Versuchen mit Partnern gezeigt hat, gibt es eine hohe Übereinstimmung der berechneten und der experimentell ermittelten Ergebnisse. Daher werden wir die Berechnung, auch hier im Haus, forcieren, um letztlich weniger Versuche machen zu müssen und Entwicklungszeit zu sparen.“
Von analogen zu digitalen Prozessen
Im Herbst 2014 hat BINDER SOLIDWORKS PDM eingeführt. Das PDM-System kann umfassend eingesetzt werden. Der „Datentresor” basiert auf Microsoft SQL Server und bietet alle Möglichkeiten, Daten verschiedenster Art zu speichern und Workflows aufzubauen. „Eine der Hauptmotivationen für die Einführung von PDM war es, dass wir die analogen, sehr personenbezogenen Prozesse digitalisieren und damit von Personen unabhängig gestalten wollten. Was mit einigen Dutzend Mitarbeitern funktioniert hat, geht bei 400 Angestellten nicht mehr“, stellt Hofmann klar. Zudem war es wichtig, widerspruchsfreie Daten zu bekommen. „Es hat immer mal wieder Situationen gegeben, in denen ein archivierter Datensatz nicht mit demjenigen übereinstimmte, nach dem gefertigt wurde“, erzählt Richard Leidolt. Und ein drittes Ziel war es, stets vollständige Daten zu haben. Früher waren Aktenordner „die Referenz”, heute ist es das Archiv im PDM-System. Mit PDM wurde ein Workflow mit allen nötigen Freigaben eingeführt. „Das funktioniert sehr gut“, wie Jenny Bett bestätigt.
In nur wenigen Monaten ist es der BINDER GmbH gelungen, das PDM-System mit der Hilfe von Solidline einzuführen und damit im betrieblichen Alltag zu arbeiten. Unter anderem wurden alle Altdaten zu 100 % migriert, sodass jetzt eben nur noch PDM benötigt wird. Diese rasche und konsequente Einführung, die sich mittlerweile bis hinein ins Werk (Arbeitsvorbereitung, Qualitätssicherung…) zieht, kann nur als vorbildlich bezeichnet werden.
Erfahrungen
Die bisherigen Erfahrungen mit der SOLIDWORKS Systemwelt sind sehr positiv, sodass an einen weiteren Systemausbau gedacht wird. Das betrifft sowohl die Berechnungs-Software als auch das PDM-System. „Wir haben in diesem Jahr das Ziel, einen weiteren Workflow für das Änderungsmanagement aufzubauen“, führt Bernd Hofmann aus. Mindestens ebenso positiv sind die Erfahrungen mit dem Systempartner Solidline. „Wir arbeiten gern mit Solidline und fühlen uns gut betreut“, versichert Jenny Bett. Besonders gute Erfahrungen hat Richard Leidolt mit dem Support gemacht: „Selbst wenn wir eine Anfrage mit niedriger Priorität stellen, ruft innerhalb der nächsten halben Stunde jemand an und kümmert sich um uns.“ Also prima Klima, nicht nur in den Simulationsschränken.
Fazit
- Die BINDER GmbH hat 2006 SOLIDWORKS eingeführt und erfüllt damit sämtliche konstruktiven Aufgaben. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Blechkonstruktion.
- Mit SOLIDWORKS Simulation und Flow Simulation werden Festigkeitsberechnungen und thermodynamische Berechnungen durchgeführt, deren Ergebnisse zu einem hohen Grad mit realen Versuchsergebnissen übereinstimmen.
- Mit PDM konnten manuelle Prozesse in digitale Prozesse umgewandelt werden, die zuverlässig funktionieren.
- Die Erfahrungen mit Solidline werden durchgängig als positiv bezeichnet.
Erfahren Sie mehr über die von BINDER eingesetzten Lösungen:
Mehr zu SOLIDWORKS CAD finden Sie hier.
Mehr zu SOLIDWORKS Simulation finden Sie hier.
Mehr zu SOLIDWORKS Flow Simulation finden Sie hier.
Mehr zu SOLIDWORKS PDM finden Sie hier.