ROSE Systemtechnik GmbH
Individuelle Industriegehäuse: Ab Losgröße 1 wie vom Fließband
Erbeweg 13 - 15
32457 Porta Westfalica
Pro Woche verlassen 14.000 Gehäuse die Fertigung der Rose Systemtechnik GmbH in Porta Westfalica – individuell an die Kundenwünsche angepasst und überwiegend in Losen zwischen 1 und 50 Stück. Um die dafür nötige Menge an Fertigungsunterlagen liefern zu können, muss die Entwicklungsumgebung extrem effizient sein. Die Lösung bei Rose heißt SOLIDWORKS. Beim Betrieb vertraut das Unternehmen auf das führende Systemhaus für SOLIDWORKS in Europa, die Solidline GmbH.
Individuell gefertigte Gehäuse nach Kundenwunsch.
Das Produktportfolio des Herstellers von Gehäusesystemen umfasst mehr als
500 unterschiedliche Gehäusetypen und teilt sich in drei Bereiche: Da sind
zunächst Industriegehäuse und explosionsgeschützte Gehäuse. Unter der Bezeichnung
HMI (Human-Machine Interfaces) schließlich bietet das Unternehmen
Tragarmsysteme, Steuergehäuse und verschiedene Handbediengehäuse.
Diese Tragarmsysteme werden z.B. an Werkzeugmaschinen verbaut. Sie bestehen
aus einem Gehäuse an einem Tragarm, in das beispielsweise das Bedienpanel
der Maschinensteuerung eingebaut wird. Die neueste Generation
dieser Systeme ist zudem höhenverstellbar. Dies ermöglicht dem Werker ein
ergonomisches Arbeiten.
Fast alle Produkte von Rose können nach individuellen Abmessungen gefertigt
werden. Ebenso individuell sind die Innenausstattungen der Gehäuse: Dazu
zählen Tragschienen, Stehbolzen oder andere Befestigungsmöglichkeiten für
besondere Komponenten des Kunden, Kabeldurchbrüche oder die Frontplatte.
Die von Rose gefertigten Leergehäuse werden in der Montage auch gleich
mit mechanischer Bearbeitung, Oberflächenbehandlung und Komponenten
nach Kundenauftrag versehen. Auf Wunsch werden für ihn sogar komplette
Geräte gefertigt.
Der regionale Aluminiumgehäuse-Hersteller wächst zum internationalen Systemtechnik-Konzern.
Die Rose Systemtechnik GmbH wurde im Jahr 1969 gegründet und stellte
zunächst Aluminiumgehäuse her, die bei den Kunden sehr schnell äußerst
beliebt waren. 1972 kamen Gehäuse aus dem Werkstoff Polycarbonat hinzu,
1973 die ersten explosionsgeschützten (Ex-)Gehäuse aus Polyester und Aluminium.
1976 wurde Rose von der Schweizer Phoenix-Mecano-Gruppe übernommen,
zu deren Verbund das Unternehmen bis heute gehört.
Im Jahr 1986 eröffnete Rose ein neues Werk am heutigen Standort der Unternehmenszentrale
in Porta Westfalica auf einer Gesamtfläche von 37.000
Quadratmetern. Hier sind heute 340 der weltweit über 1.100 Mitarbeiter tätig.
Darüber hinaus unterhält Rose eine zweite Fertigungsstätte im brandenburgischen
Eberswalde/Finow. Im Gleichklang mit dem Mutterhaus internationalisierte
sich Rose. Heute unterhält man Werke in Ungarn und Indien, die zum
Teil den lokalen Markt bedienen, aber auch als Zulieferer für die Fertigung in
Deutschland arbeiten.
In der Produktion ist Geschwindigkeit der Schlüssel.
Beim Blick in die Fertigungs- und Montagehalle sieht man viele ähnliche Gehäusetypen.
Sie sind jedoch alle unterschiedlich groß, unterscheiden sich in Form
oder Farbe und sind individuell bestückt und beschriftet. Frank Dorpmüller,
Leiter des Qualitätsmanagements, nennt Zahlen: „Wir haben zu jedem Zeitpunkt
mehr als 400 verschiedene Aufträge in der Fertigung, zu denen jeden Tag etwa
100 neue hinzukommen, während etwa gleich viele fertiggestellt werden.“
Konstruktionsleiter Axel Brandhorst ergänzt: „Jeder dieser Aufträge erfordert
komplette Fertigungsunterlagen, die unsere Anwendungstechnik erstellt.
Dabei ist Geschwindigkeit alles. Wir können uns von unseren Wettbewerbern
nicht über den Preis abheben, sondern nur über Qualität, Geschwindigkeit
und Service – entsprechend hoch sind unsere Anforderungen in der Produktentwicklung
und -fertigung.“ Viele Kunden haben selbst sehr kurze Vorlaufzeiten
und benötigen einen Lieferanten, der innerhalb weniger Tage die benötigten
Gehäuse produzieren und liefern kann.
Nahtlose Integration der Konstruktion und Anwendungstechnik.
Die Konstrukteure bei Rose arbeiten in zwei Abteilungen. In der Konstruktion
entstehen Standardprodukte und neue Gehäusebaureihen. Sie werden dann
von der zweiten Abteilung, der Anwendungstechnik, an die kundenspezifischen
Anforderungen angepasst und mit weiteren Komponenten ergänzt.
Bis ins Jahr 2006 nutzte Rose ein 3D-CAD-System, das zwar für die gussgerechte
Modellierung gut geeignet war, ansonsten jedoch eine Insellösung
darstellte. Vor allem aber hatte es in der Zeichnungsableitung deutliche
Schwächen. Für die Verantwortlichen bei Rose war schnell klar: Eine wachsende
Zahl von Aufträgen würde sich nur dann in kürzerer Zeit abarbeiten
lassen, falls ein integriertes System einen nahtlosen Durchlauf der Daten ermöglichte.
Das Ergebnis einer intensiven Marktanalyse war die Entscheidung
für SOLIDWORKS.
Übergreifende Prozessoptimierung durch SOLIDWORKS PDM mit Integration in ERP von SAP.
„Inzwischen sickert SOLIDWORKS immer stärker ins Unternehmen hinein“, beschreibt
Brandhorst die Entwicklung seither. „Die CAD-Daten verwalten wir
mit SOLIDWORKS PDM Professional, außerdem haben wir eine Schnittstelle
zwischen dem PDM-System und dem ERP-System von SAP geschaffen. So
werden die in SOLIDWORKS erzeugten Fertigungsdaten nach der Freigabe
direkt in das SAP-System übertragen. Von dort aus können sie ohne Neueingabe
direkt in die Fertigungsplanung und -steuerung übernommen werden.“
„Wir haben uns komplett auf SOLIDWORKS und den Prozess eingelassen“,
erläutert Brandhorst. „Jede Schraube, jedes Etikett und jeder Fetttropfen ist
als 3D-Teil hinterlegt – der Fetttropfen natürlich als Dummy. Dadurch kann
die Stückliste eines Gehäuses schon in SOLIDWORKS komplett erstellt werden.
So vermeiden wir, dass in SAP manuell Ergänzungen vorgenommen werden
müssen, was wieder eine Fehlerquelle darstellen würde. Es ist im ersten
Schritt aufwendig, all diese Teile zu erstellen, aber es erspart letztendlich viel
Zeit und verhindert Fehler.“
In SOLIDWORKS PDM Professional sind Workflows definiert, die bestimmte
Abläufe erzwingen. Beispielsweise wird so sichergestellt, dass nicht der
Anwender die Freigabe erteilt, der das Modell erstellt hat. Werkzeuge, die über
einem bestimmten Kostenbudget liegen, gehen außerdem immer über den
Schreibtisch des Konstruktionsleiters und müssen von ihm freigegeben werden.
Darüber hinaus steuern die Workflows die Zugriffsrechte auf die Daten. So wird
beispielsweise festgelegt, dass Gehäusemodelle nach dem Verlassen der
Konstruktionsabteilung schreibgeschützt sind. Die Anwender in der Anwendungstechnik
können die Modelle zwar kopieren, um Anpassungen für den
Kunden einzubringen, aber nicht die Originalmodelle verändern.
SOLIDWORKS PDM ermöglicht eine internationale Zusammenarbeit.
Mithilfe von SOLIDWORKS PDM Professional werden die internationalen Standorte
des Unternehmens in die Konstruktionsumgebung eingebunden. So
können die Werke von Rose in Ungarn und Indien direkt auf die Daten in Porta
Westfalica zugreifen und sogar an Konstruktionen weiterarbeiten. Brandhorst
verdeutlicht die Vorteile: „Wir können die Modelle aus Indien ohne Zeitverlust
ansehen und freigeben. Danach werden in einer Art Follow-the-Sun-Prozess
in Indien die neuen Teile gefertigt, während bei uns Nacht ist.“ SOLIDWORKS
PDM strukturiert die Zusammenarbeit der Mitarbeiter und Standorte und den
Entstehungsprozess der Produkte, was wiederum ihre Qualität erhöht und
die Prozesse optimiert.
In der Anwendungstechnik wurde außerdem die Konfigurationssoftware
DriveWorks implementiert, um die Erzeugung von kundenspezifischen Varianten
weiter zu beschleunigen. In Zukunft sollen auch alle Gesellschaften und
Kunden von Rose weltweit mit diesem Konfigurator arbeiten können. Ziel Brandhorsts
ist auch hier, regelmäßig wiederkehrende Tätigkeiten zu automatisieren
und potenzielle Fehlerquellen zu beseitigen. Zu diesem Zweck soll die PDMDatenbank
mit einem Replizierungstools an die weltweit verteilten Standorte
übertragen werden.
Von der gussgerechten Modellierung zur Abschaffung der Zeichnung.
Brandhorst blickt auf die bisherigen Erfahrungen zurück: „Wir arbeiten hier
viel mit Aluminiumdruckguss, in geringerem Maß auch mit Kunststoff-Spritzgussteilen.
SOLIDWORKS unterstützt uns mit seinen ausgereiften Funktionen
bei der Erzeugung der gusstypischen Formelemente wie Entformungsschrägen
oder Radien optimal. Und die Zeichnungsableitung funktioniert auch hervorragend.“
Des Weiteren planen die Konstrukteure bei Rose, zukünftig mit SOLIDWORKS
MBD Toleranzen direkt in der 3D-Geometrie zu definieren und so die
Zeichnungserstellung überflüssig zu machen. Bis es so weit kommt, ist es bei
Rose jedoch noch ein weiter Weg, stimmen Brandhorst und Dorpmüller überein.
Das größte Hemmnis sei die Umsetzung beziehungsweise Nutzbarmachung
der MDB-Toleranzen in der Qualitätssicherung.
Um den Datenfluss bis in den Formenbau weiterzutragen, wird zur CNCProgrammierung
SolidCAM eingesetzt, das nahtlos nicht nur in die Bedienoberfläche
von SOLIDWORKS, sondern auch ins PDM-System und ins SOLIDWORKS
Datenformat integriert ist.
Zusatzlösungen helfen Rose bei der Analyse und im Marketing.
Einige der 22 SOLIDWORKS Arbeitsplätze bei Rose sind mit Professional- und
Premium-Lizenzen ausgestattet, die SOLIDWORKS Simulation beinhalten. Das
FEM-Modul wird genutzt, um beispielsweise bei den Tragarmprodukten ihre
statische Belastung zu prüfen und zu berechnen. Auch an anderen Stellen lassen
sich mit Simulation Fragen zur Haltbarkeit von Konstruktionen beantworten.
Eine weitere, gern genutzte Erweiterung ist SOLIDWORKS Composer. Marketingleiterin
Katharina Lange erstellt mit diesem Modul unter anderem Renderings
von Gehäusen für Marketingzwecke: „Das geht schneller und ist preiswerter
als das Fotografieren beim Profi.“ In der Konstruktionsabteilung werden
mit dem SOLIDWORKS Composer Montage- und Bedienungsanleitungen erstellt.
SOLIDWORKS bekommt mit jeder Version neue Funktionen. Ein oder mehrere
der Key User bei Rose besuchen jeweils den Solutions Day von Solidline, um
sich über die Neuerungen zu informieren. Dann wird entschieden, welche davon
für das Unternehmen nützlich sind. In SOLIDWORKS 2017 war das z.B.
bei Treehouse der Fall: Mit diesem Modul lassen sich Baugruppenstrukturen
visualisieren, was den Anwendern bei Rose immer wieder gute Dienste leistet.
Auch an SOLIDWORKS Costing, dem Modul zur automatischen Berechnung
der Herstellungskosten einer Baugruppe, ist man interessiert. Bis zum Einsatz
sind jedoch noch umfangreiche Vorarbeiten notwendig. Zurzeit versprechen
sich Brandhorst und seine Mitarbeiter von der PDM-Erweiterung „SOLIDWORKS
Manage“ eine wichtige Verbesserung.
“Wir arbeiten viel mit Aluminiumdruckguss, in geringerem Maß auch mit Kunststoff-Spritzgussteilen. SOLIDWORKS unterstützt uns mit seinen ausgereiften Funktionen bei der Erzeugung der gusstypischen Formelemente wie Entformungsschrägen oder Radien optimal. Und die Zeichnungsableitung funktioniert auch hervorragend.”
Axel Brandhorst, Konstruktionsleiter
Effiziente Ausbildung und Dienstleistungen rund um SOLIDWORKS
Neben den Workshops sind die Konstrukteure von Rose immer wieder auf Schulungen bei Solidline, beispielsweise am Standort des Software-Hauses in Bremen. Brandhorst dazu: „Zu Beginn haben wir die Schulungen hier im Haus veranstaltet. Doch dabei waren die Teilnehmer oft durch das Tagesgeschäft abgelenkt. Da kommt ständig etwas dazwischen – Anrufe, kurze, wichtige Gespräche und so weiter. Im Schulungszentrum von Solidline können sich unsere Mitarbeiter voll und ganz auf die Schulung konzentrieren, was letztlich effizienter ist.“
Auch den Update-Support von Solidline nimmt Rose gern in Anspruch. Dafür kommt ein erfahrener Solidline Consultant ins Haus, er begleitet die IT-Abteilung und die Key User bei der Aktualisierung der SOLIDWORKS Arbeitsplätze. „Das hat beim letzten SOLIDWORKS Upgrade super geklappt“, erinnert sich Axel Brandhorst, „in weniger als einem Tag waren alle Rechner auf die neue Version umgestellt.“
Nahtloser Daten- und Prozessworkflow für minimale Fehlerquote und maximale Durchlaufgeschwindigkeit
Nach den Worten von Frank Dorpmüller hat sich die Fehlerquote bei Rose auf 4 Promille reduziert – und es wird täglich daran gearbeitet, den Wert weiter zu reduzieren. Die geringe Fehlerquote stehe und falle mit den zuverlässigen und korrekten Daten, die die SOLIDWORKS Umgebung liefere.
„Wir fühlen uns gut aufgehoben bei SOLIDWORKS und Solidline“, ergänzt Axel Brandhorst. „Mit unseren integrierten SOLIDWORKS Lösungen erzeugen wir nicht einfach nur 3D-Modelle, sondern wir haben einen optimalen Daten- und Prozessworkflow etabliert. Dank der perfekten SOLIDWORKS Integration können wir unsere riesige Variantenvielfalt effizient umsetzen – dabei konnten wir nicht nur die Fehlerquote auf ein Minimum reduzieren, sondern auch den Durchfluss in der Fertigung maximieren. Nur so können wir die kompromisslose Qualität und die kurzen Lieferzeiten, die unsere Kunden von uns erwarten, gewährleisten. Dass wir die Umgebung auch international nutzen können, zeigt nur wieder das Potenzial, das SOLIDWORKS hat.“
Fazit.
„Dank der perfekten SOLIDWORKS Integration können wir unsere riesige Variantenvielfalt effizient umsetzen – dabei konnten wir nicht nur die Fehlerquote auf ein Minimum reduzieren, sondern auch den Durchfluss in der Fertigung maximieren.“
Axel Brandhorst, Konstruktionsleiter Rose
Systemtechnik GmbH