Datenkonvertierung mit SOLIDWORKS: Große Datenmengen

11.04.2023, Experten-Meinung

Die Konvertierung einzelner Dateien oder kleinerer Datenmengen ist mit SOLIDWORS kein Problem. Wie in diesem Beitrag erklärt wurde, gibt es dafür mehrere Möglichkeiten, die von der weiteren Verwendung der CAD-Daten abhängig sind. Auch die Bearbeitung der importierten Geometrie ist in SOLIDWORKS möglich, so dass die CAD-Daten weiter genutzt werden können.

Etwas anders ist es jedoch bei der Notwendigkeit der Übernahme großer Datenbestände. Neben der Übernahme der Topologie und der Wiederherstellung von Parametern sind dort andere Schwerpunkte wichtig: die Massenverarbeitung großer Datenmengen, die Qualitätssicherung und die Integration der Datenübernahme in den PLM-Prozess des Unternehmens.

 

Gleicher Name oder gleiches Teil?

Bei der Konvertierung großer Datenmengen kommt es oftmals zu einem Problem: in komplexen Baugruppen werden unterschiedliche Komponenten referenziert. Wenn diese exportiert und wieder importiert werden, entstehen immer neue Teile. Die Übergabe von den einzelnen Referenzen funktioniert nur Top-Down. Wird das gleiche Teil in einer danach importierten Baugruppe wieder neu importiert, weiß es das allerdings nicht mehr. Die Referenz ist verloren.

Dieser Umstand betrifft sowohl Neutralformate wie auch Direktschnittstellen. Bei der Konvertierung umfangreicher Datensätze entstehen so massenhaft Doubletten.

Dieser Effekt lässt sich an einem einfachen Beispiel veranschaulichen: Importieren Sie dieselbe Baugruppe zweimal nacheinander in dasselbe Verzeichnis. Das Ergebnis: Alle Komponenten inklusive der Baugruppe werden zweimal importiert und gespeichert. Windows fügt beim Speichern einen Laufindex hinzu, um die Dateien eindeutig zu machen.

Neben vielen doppelten Dateien ergeben sich so auch längere Laufzeiten für die Konvertierung, die sich zu enormen Zeiträumen aufsummieren können. Die durch die Konvertierung erzeugten inkonsistenten Datenbestände müssen zudem mit viel Aufwand manuell korrigiert werden.

 

Was tun bei VIELEN Daten?

Je mehr Daten konvertiert werden sollen, umso schwieriger wird es: wenn tausende CAD-Daten verarbeitet werden sollen, müssen die dazu verwendeten Werkzeuge sehr robust sein. Als Erinnerung: Wir möchten nicht jede Datei einzeln exportieren und wieder importieren, das soll automatisch für alle Dateien mit einem überschaubaren Zeitaufwand passieren.

Die meisten in CAD-Programme integrierten Taskmodule, wie auch der SOLIDWORKS Taskplaner oder die Aufgabenplanung von Inventor, sind nicht dafür ausgelegt, eine komplette Übernahme von Bestandsdaten performant auszuführen.

Da die Schnittstellen aus Performance-Gründen so konzipiert sind, dass zunächst alle Komponenten in den Arbeitsspeicher importiert und erst nach erfolgreichem Abschluss des Imports auf die Festplatte geschrieben werden, droht bei jedem Fehler Datenverlust. Hängt sich das CAD-System während des Imports auf oder stürzt ab, z.B. weil beim Import umfangreicher Baugruppen der Speicher überläuft, sind die bis zu dem Zeitpunkt importierten Daten verloren und müssen erneut importiert werden.

Ist eine der beteiligten CAD-Applikationen abgestürzt, fehlen Fallback-Mechanismen, die dafür sorgen, dass die Applikation wieder startet und die Konvertierung automatisch wieder aufgenommen und fortgeführt wird.

 

Die Sache mit der Qualität

Nehmen wir einmal an, Sie haben alle CAD-Daten konvertiert, kein System ist unterwegs abgestürzt. In dem Fall bleiben die folgenden Fragen:

 

  • Können Sie sicher sein, dass alle Daten konvertiert wurden? Zählen wird schwierig, wenn man bedenkt, dass referenzierte Bauteile sich auch gerne in unterschiedlichen Ordnern verstecken.
  • War die Konvertierung bei allen Daten erfolgreich? Oder gibt es Abweichungen?
  • Wie ist die Qualität der konvertierten Daten? Gibt es geometrische Abweichungen, fehlende Komponenten oder Fehler in der Geometrie?

Bei den konventionellen Konvertierungstools besteht oft die Möglichkeit, Log-Dateien auszugeben, die zwar Informationen enthalten, aber keine differenzierte Bewertung von Erfolg oder Misserfolg zulassen.

Eine Qualitätssicherung kann bestenfalls durch manuellen Abgleich zwischen der ursprünglichen CAD-Daten und den SOLIDWORKS-Daten aus der Konvertierung erfolgen – bei umfangreichen Datensätzen mit tausenden von Entitäten ist dies jedoch nicht praktikabel.

 

Dateien allein reichen nicht aus

Wenn Unternehmen ihre kompletten CAD-Daten von einem in ein anderes System bringen wollen, ist nicht allein der Aufwand für die Konvertierung der Topologie und die Beseitigung/Verhinderung von Doubletten das Problem.

Dabei werden oft zugrunde liegenden PLM-Prozesse nicht bedacht. Die sich hieraus ergebenden Anforderungen an Prozessintegration und -Sicherheit können in Ihrer Vielfältigkeit von Neutral- und Direktschnittstellen nicht bedient werden. Es fehlen Möglichkeiten zur Komponentenwiederverwendung, Assoziativität von Zeichnungen, eine robuste und leistungsfähige Stapelverarbeitung sowie Fallback-Mechanismen und Reports zur Qualitätssicherung.

Nur mit den notwendigen Interfaces kann die Konvertierung nativer Quelldaten mit PLM-Prozessen integriert werden. Solche APIs oder Script-Interfaces werden benötigt um z.B. aus dem PLM-System heraus Konvertierungsläufe definieren und angestoßen zu können oder während der Konvertierung die Benennung der Ergebnisdaten anpassen zu können.

 

Diese Herausforderungen kommen immer dann auf Unternehmen zu, wenn große Datenmengen zwischen CAD-Systemen ausgetauscht werden müssen. Um diese Konvertierung für Sie einfacher zu gestalten, haben wir mit unserem Data Conversion Center eine Möglichkeit geschaffen, Ihnen Antworten und Lösungen zu bieten.

Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Über den Autor

Solidline GmbH

Solidline ist eines der führenden PLM-Systemhäuser in Europa. Unternehmen aus nahezu allen Branchen vertrauen auf uns. Seit 1996 unterstützen wir Kunden dabei, ihre PLM-Prozesse und -Systeme zu optimieren. Dazu bieten wir ihnen innovative Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen PLM, Produktentwicklung, CAD, CAM, PDM, Digitaler Zwilling, Smart Factory, AR/VR, Digitale Fertigung, IIoT und 3D-Druck.

Solidline ist eines der führenden PLM-Systemhäuser in Europa. Unternehmen aus nahezu allen Branchen vertrauen auf uns. Seit 1996 unterstützen wir Kunden dabei, ihre PLM-Prozesse und -Systeme zu optimieren. Dazu bieten wir ihnen innovative Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen PLM, Produktentwicklung, CAD, CAM, PDM, Digitaler Zwilling, Smart Factory, AR/VR, Digitale Fertigung, IIoT und 3D-Druck.