Vor (ur) teil: Die Nachteile der Cloud (und warum sie keine sein müssen)

21.11.2022, Experten-Meinung

Um die „Cloud“ kommt man nicht mehr herum. Im Privaten wird sie mehr und mehr genutzt, da die internen Speicher in vielen Geräten für die erzeugten Datenmengen nicht ausreichen. Gerade für einen geteilten Zugriff sind Cloud-Dienste geeignet: alle darin gespeicherten Daten stehen immer und überall zur Verfügung.

Aber: ist die Cloud wirklich das Wundermittel, wie es so oft dargestellt wird? Es gibt doch bestimmt auch Nachteile, gerade für die Nutzung im industriellen Bereich, oder? Schauen wir uns an, was an den gängigen Vorurteilen gegenüber Cloud-Lösungen dran ist.

 

Was ist eigentlich „Die Cloud“?

Cloud Computing ist ein Begriff für ein Modell, bei dem Computerressourcen als Dienstleitung bereitgestellt werden. Das können Server, Datenspeicher oder Applikationen (Apps) sein, die dem Nutzer von verschiedenen Anbietern bereitgestellt werden. Die Abrechnung erfolgt je nach Nutzung. Gemein haben diese Anwendungen und Dienste eines: Sie erfolgen über das Internet und sind somit zeit-, ort- und geräteunabhängig. Je nach Modell wird zwischen Private, Public oder Hybrid-Cloud unterschieden. Der Unterschied liegt in der Infrastruktur und deren Nutzung.

 

Cloud-Anwendungen sind teuer

Der Zugriff auf Cloud-Anwendungen erfolgt über ein Service-Modell. Das können IaaS – Infrastructure as a Service, PaaS – Platform as a Service oder SaaS – Software as a Service sein. Es gibt noch viele andere As-A-Service-Modelle, bis hin zu XaaS – Everything as a Service.

Je nach genutzten Services oder bereitgestellten Apps werden Kosten fällig. Es handelt sich also um ein Abo-Modell, in dem man für das zahlt, was man nutzt. Ist das jetzt günstiger oder teurer als der Kauf einer Lizenz? Pauschal kann man das nicht sagen, es kommt immer auf den jeweiligen Anwendungsfall an. Prinzipiell sind die Dienste in der Cloud durch die Abonnements flexibler, denn die Hardware muss nicht bereitgestellt werden und die meisten Kosten sind in der Nutzungsgebühr enthalten. Die Grafik zeigt die Gegenüberstellung der Kostenpunkte sehr gut.

 

 

Allerdings: Es gibt Anwendungen, bei denen das Abo-Modell der Cloud nicht funktioniert oder preislich attraktiv ist. Das sind entweder Anwendungen, die lokale Hardwareressourcen benötigen, oder Anwendungen, deren höherer Anschaffungspreis von niedrigeren Kosten für die Wartung gedeckt werden. Dieser Punkt fällt vor allem ins Gewicht, wenn es um längere Nutzungszeiträume geht. In jedem Fall ist eine umfassende Beratung sinnvoll, bevor man sich für ein Modell entscheidet.

 

Cloud-Anwendungen sind unsicher

Die Sicherheit von unternehmenseigenen oder persönlichen Daten ist der wichtigste Punkt bei der Datenverwaltung. Und es ist einer der größten Unsicherheitsfaktoren, die immer wieder auftauchen, wenn von Cloud-Anwendungen die Rede ist. Was ist da dran? Ist die Cloud wirklich unsicherer als der eigene Computer/Server?

Einer der Sätze, die mir über die Cloud im Gedächtnis geblieben sind, ist: „Die Cloud ist nur der Computer von jemand anders.“ Aber von wem? Wo steht der Computer? Wie sicher ist das?

Wenn Sie sich diese Fragen stellen, sind Sie nicht allein. Und es ist gut, diese Fragen zu stellen. Ein seriöser Anbieter wird Ihnen die entsprechenden Antworten geben. Nehmen wir als Beispiel die 3DEXPERIENCE Plattform. Auf der Grafik unten können Sie sehen, wo momentan die unterschiedlichen Server stehen, auf denen die Apps und Daten der 3DEXPERIENCE Plattform bereitgestellt werden und die Daten abgelegt sind. Dabei werden die Daten je nach Kontinent gespeichert, die Daten von europäischen Anwendern werden also nicht in Nordamerika abgelegt.

 

 

Auf der Grafik ist auch erkennbar, wem diese Server gehören: da sind einmal AWS (Amazon Web Services) und eine Firma namens OUTSCALE zu finden. AWS ist den meisten ein Begriff, aber wer steckt hinter OUTSCALE? Wenn man auf die Homepage des Unternehmens schaut, sieht man es: es handelt sich um eine Tochtergesellschaft von Dassault Systèmes.

Bei der Frage nach der Sicherheit kann man sich die entsprechenden Zertifikate der Anbieter anzeigen lassen. Bei OUTSCALE sind das unter anderem ISO 27017, ISO 27018 und ISO/IEC 27001. Alles in allem ist die Cloud also nicht so unsicher, wie man im ersten Moment denken könnte.

 

Aus der Cloud kommt man nicht mehr raus

Diese Was-wäre-wenn-Szenarien kennen wir alle: vor einer großen Entscheidung werden alle möglichen (und unmöglichen) Probleme hin und her gewälzt: Was ist, wenn es nicht funktioniert? Wie komme ich da wieder raus? Sind Cloud-Anwendungen technische Sackgassen? Gibt es eine Notbremse? Was passiert in dem Fall, dass das Internet nicht funktioniert?

In jedem dieser Fälle gilt es, vorher zu prüfen, ob sich Cloud-Anwendungen in Ihrem Unternehmen eignen. Und hier gibt es einen großen Vorteil bei diesen Anwendungen: Durch die Verfügbarkeit im Abo-Modell, ohne viel zusätzlichen Aufwand bezüglich spezieller Hardware, sind umfassende Tests möglich.

Bei der 3DEXPERIENCE Plattform ist es zusätzlich so, dass die Daten wieder aus der Cloud herausgeholt werden können, sollten Sie Ihre Daten lokal ablegen wollen. Es gibt eine Exit-Strategie, so dass keine Sackgasse entsteht und Ihre Daten nicht verloren gehen.

Ein großes Problem ist die Internetverbindung. Diese ist oft nicht so stabil, wie man es gerne hätte. Einen Vorteil bieten Systeme, die offline-tolerant sind oder einen Offline-Modus bieten. Bei der 3DEXPERIENCE Plattform ist beides der Fall.

 

 

Mit einfachen Methoden kann man feststellen, ob die Bandbreite ausreichend ist für die Nutzung von Cloud-Anwendungen oder nicht. Die meisten Anbieter stellen Performancetests für die Netzwerkkompatibilität zur Verfügung, um dieses Problem auszuschließen. Für die 3DEXPERIENCE Plattform gibt es diesen Test hier.

 

Alles in Allem sind Cloud-Anwendungen besser als ihr Ruf. Die Nachteile und Bedenken hinsichtlich  dieser Technologie lassen sich leicht überprüfen und auch widerlegen.

Wenn Sie Interesse daran haben, selbst die 3DEXPERIENCE Plattform auszuprobieren, kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen bei Ihrem Weg in die Cloud.

Über den Autor

Birgit Anacker

Nach ihrem Maschinenbaustudium arbeitet Birgit zunächst als Technikerin und CAD Consultant, bevor sie zu ihren Wurzeln als technische Redakteurin bei der Solidline zurückkehrt. Mit 20 Jahren Erfahrung im Bereich Design und Konstruktion schreibt sie zu allen Themen rund um SOLIDWORKS, 3DEXPERIENCE und PLM/PDM.

Nach ihrem Maschinenbaustudium arbeitet Birgit zunächst als Technikerin und CAD Consultant, bevor sie zu ihren Wurzeln als technische Redakteurin bei der Solidline zurückkehrt. Mit 20 Jahren Erfahrung im Bereich Design und Konstruktion schreibt sie zu allen Themen rund um SOLIDWORKS, 3DEXPERIENCE und PLM/PDM.