Was ist PDM?

02.12.2022, Experten-Meinung

Es gibt Begriffe, die tauchen immer wieder auf. PDM ist einer davon, ständig wird im Kontext der Produktentwicklung davon gesprochen, und wie viele Vorteile es bringt. Aber:

Was ist PDM? Welche Vorteile bringt ein PDM-System? Wo liegen die Unterschiede von PDM zu PLM? Und wie soll das funktionieren?

 

Was ist PDM?

PDM steht als Abkürzung für Produkt Daten Management. Jedes Produkt, das hergestellt wird, ist verbunden mit Daten. Das können CAD-Daten sein, Stücklisten, Fertigungsdaten, zugeordnete Dokumente wie Bedienungsanleitungen und Konformitätserklärungen und noch eine Menge mehr. Zusammengefasst lässt es sich so ausdrücken:

Beim Produktdatenmanagement werden produktdefinierende, repräsentierende und präsentierende Daten als Ergebnis der Produktentwicklung gespeichert und verwaltet, um diese in allen Phasen des Produktlebenszyklus zur Verfügung zu stellen.

Bei dieser Definition ist das „zur Verfügung stellen“ einer der wichtigsten Faktoren. Das beste PDM-System funktioniert nicht, wenn nicht alle am Produktentwicklungsprozess beteiligten Personen Zugriff auf die Daten haben.

 

Welche Vorteile bietet ein PDM-System?

Jedes hergestellte Produkt bringt viele unterschiedliche Daten mit sich. Bei jeder Abwandlung, Individualisierung und Weiterentwicklung wächst die Menge an Daten weiter an. Durch den Zugriff auf die Historie der erstellten Daten können diese wieder verwendet werden. Durch die Weiterverwendung von Konstruktionen werden Effizienz und Produktivität gesteigert.

Zusätzlich wird die Neuanlage von Daten verringert, da bestehende Dateien über integrierte Suchfunktionen einfach gefunden werden können. Sie können also schneller und mit weniger Aufwand bessere Produkte konstruieren und herstellen.

Die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Abteilungen wird verbessert, weil die benötigten Daten sofort zur Verfügung stehen.

Zusammengefasst: Der größte Vorteile vom PDM ist die sofortige Verfügbarkeit aller wichtigen Informationen zu Ihren Produkten.

 

Wie funktioniert ein PDM-System?

Gehen wir ein Beispiel durch: Sie erstellen eine 3D-CAD-Datei für die Konstruktion eines neuen Produktes. Dann erstellen Sie die Zeichnung dazu. In der Folge kommen noch Simulationsergebnisse, Fertigungsinformationen und-programme, Dokumentation und Austauschformate. Die Liste lässt sich fortsetzen. Eins haben all diese Daten gemeinsam: Sie gehören in irgendeiner Form zu einem einzigen Produkt.

Nach der Erstellung speichern Sie die Daten ab. Ab diesem Punkt beginnt der Einsatz des PDM-Systems. Denn dieses steuert nun die Verknüpfung der Daten über Referenzen, die intern in den Dateien gespeichert sind. In den Dateien hinterlegt sind auch Metadaten. Diese beschreiben die Daten abseits ihrer Erscheinung. So können über die Metadaten zusätzliche Informationen bereitgestellt werden. Das PDM-System verwendet diese Metadaten in der Form von Variablen, um Dateien eindeutig zu identifizieren. Bei Änderungen an der ursprünglichen Datei werden auch diese vom System verwaltet und gegebenenfalls neue Revisionen und Versionen angelegt.

Und die PDM-Systeme können noch viel mehr: Benutzer und Benutzergruppen steuern, Aufgaben automatisieren, Workflows abbilden und über unterschiedliche Standorte oder mit anderen Programmen kommunizieren, um nur ein paar zu nennen.

Auch wenn sich das alles umständlich anhört: für den Anwender ändert sich nur sehr wenig. In den meisten Fällen sieht der Speicherdialog etwas anders aus, das war es dann auch schon.

 

Wo liegt der Unterschied zwischen PDM und PLM?

Die beiden Begriffe werden oft zusammen erwähnt und sind sich ziemlich ähnlich. Oder? Wo ist der Unterschied zwischen PDM und PLM? Es ist relativ einfach:

PDM ist eine Technologie zur Verwaltung und Produktdaten, mit dem Ziel, Zeit und Kosten in der Produktentwicklung zu minimieren und gleichzeitig die Qualität der Produkte zu erhöhen.

PLM ist dagegen ein strategischer Ansatz, der im gesamten Unternehmen zu höherer Produktivität führen soll, von der Planung eines neuen Produktes bis zu seinem Recycling. Hier gibt es noch weitere Informationen zu PLM.

 

Bei Interesse an den Möglichkeiten von PDM-Systemen oder bei Fragen zu unseren PLM-Lösungen sprechen Sie uns einfach an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Über den Autor

Birgit Anacker

Nach ihrem Maschinenbaustudium arbeitet Birgit zunächst als Technikerin und CAD Consultant, bevor sie zu ihren Wurzeln als technische Redakteurin bei der Solidline zurückkehrt. Mit 20 Jahren Erfahrung im Bereich Design und Konstruktion schreibt sie zu allen Themen rund um SOLIDWORKS, 3DEXPERIENCE und PLM/PDM.

Nach ihrem Maschinenbaustudium arbeitet Birgit zunächst als Technikerin und CAD Consultant, bevor sie zu ihren Wurzeln als technische Redakteurin bei der Solidline zurückkehrt. Mit 20 Jahren Erfahrung im Bereich Design und Konstruktion schreibt sie zu allen Themen rund um SOLIDWORKS, 3DEXPERIENCE und PLM/PDM.